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Arbeitszeitverkürzung verhindert Entlassungen

Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass durch kürzere Arbeitszeiten Entlassungen verhindert werden.

In den 1980er und 90er Jahren wurde von den Gewerkschaften IG Metall, IG Druck und Papier bzw. IG Medien die schrittweise Einführung der 35Stunden-Woche durchgesetzt. Untersuchungen haben gezeigt, dass durch diese Verkürzung der Wochenarbeitszeit ungefähr 1 Millionen Arbeitsplätze erhalten oder geschaffen wurden (Rudolf Zwiener/Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, in: Frankfurter Rundschau, 24.10.2009).

Auch in der großen Wirtschaftskrise ab 2007 hat sich gezeigt, dass Arbeitszeitverkürzung Entlassungen verhindert. Durch die Räumung der Arbeitszeitkonten und die Einführung der Kurzarbeit wurden 1,8 Millionen Jobs gesichert (so das IAB 2010, www.iab.de). Nur durch kürzere Arbeitszeiten konnten in der Krise Massenentlassungen festangestellter Beschäftigter verhindert werden (Alexander Herzog-Stein/Hartmut Seifert: Deutsches „Beschäftigungswunder“ und flexible Arbeitszeiten., WSI-Diskussionspapier Nr. 169, Düsseldorf 2010 (www.wsi.de). Im Durchschnitt wurden im Krisenjahr 2009 30 Stunden pro Woche gearbeitet.

Langfristig wird eine begrenzte Phase der Kurzarbeit nicht ausreichen, um die Arbeitsplätze zu sichern. Dies ist nur durch eine dauerhafte Arbeitszeitverkürzung der Normalarbeitszeit, perspektivisch auf 30 Stunden, möglich.

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