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Arbeitszeitverkürzung ermöglicht die Geschlechtergerechte Aufteilung aller Arbeit

Arbeit ist ein wesentlicher Teil des Lebens, und Arbeit ist weit mehr als nur die Arbeit, mit der wir Geld verdienen. „Erziehen, pflegen, kochen, putzen, kümmern..“ – die sog. Care-Arbeit ist ebenso wie bürgerschaftliches bzw. nachbarschaftliches Engagement gesellschaftlich notwendige und geschlechtergerecht zu verteilende Arbeit. Dies geht nur auf der Basis einer durchschnittlich kürzeren Erwerbsarbeitszeit.

Die traditionelle geschlechtsspezifische Arbeitsteilung ist in Deutschland nach wie vor vorherrschend. Das spiegelt sich in der Verteilung der Arbeitszeiten wider.

Die Frauenerwerbsquote ist zwar in den letzten Jahren gestiegen, aber diese Zunahme ist auf den Anstieg der Teilzeitarbeit, insbesondere der Minijobs zurückzuführen. Diese Arbeitsplätze ermöglichen vielen Frauen keine eigenständige Existenzsicherung. Männer dagegen arbeiten weiter fast immer Vollzeit, häufig sogar mit überlangen Arbeitszeiten.

Haus- und Sorgearbeit wird nicht bezahlt und nicht anerkannt. Ungleiche Arbeitsverhältnisse erzeugen jedoch auch ungleiche Karrierechancen. Von einer gerechten Verteilung der – bezahlten(!) – Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern kann bisher nicht gesprochen werden. Deswegen brauchen wir eine Umverteilung aller gesellschaftlichen geleisteten Arbeit: den Frauen mehr Erwerbsarbeit, den Männern mehr Familienarbeit, so dass Männer wie Frauen gleichermaßen erwerbstätig sein und Familienarbeit leisten können. Erwerbsarbeit und Familienarbeit sollten gleichwertige Säulen gesellschaftlicher Arbeit sein, die von Männern wie Frauen in gleichem Umfang und gleichermaßen anerkannt geleistet werden.

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