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Arbeitszeitverkürzung ermöglicht längere Arbeitszeiten für Teilzeitbeschäftigte und MiniJobberInnen

In Deutschland arbeiten inzwischen mehrere Millionen Menschen, überwiegend Frauen, unfreiwillig in Mini- und Teilzeit-Jobs, von denen sie nicht leben können und die viele von ihnen zum Aufstocken durch Hartz IV zwingen. Sie würden ihre Arbeitszeit gerne um ein paar Stunden erhöhen – Wunschziel sind dabei einer Befragung des Deutschen Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zufolge 27 Wochenstunden bei regulär teilzeitbeschäftigten Frauen und 21 Wochenstunden bei den Mini-Jobberinnen (S. Wanger, Viele Frauen würden gerne länger arbeiten, IAB-Kurzbericht 9/2011).

Diese Ausweitung der Arbeitszeit wäre möglich, wenn die Vollzeitbeschäftigten, überwiegend Männer, durch Arbeitszeitverkürzung ein paar Stunden abgeben würden: ihre durchschnittliche tatsächliche Arbeitszeit beträgt 42,6 Stunden, ihre Wunscharbeitszeit einer Studie der Universität Flensburg (G. Grözinger u. a., Arbeitszeitwünsche, in WSI-Mitteilungen 2/2008) zufolge aber 34,6 Stunden pro Woche. d. h. sie würden gerne 8 Stunden abgeben.

So könnten auf einen Schlag die Unterbeschäftigung der Einen und die Überarbeitung der Anderen durch eine solidarische Umverteilung der vorhandenen Arbeit behoben und gleichzeitig ein Beitrag zur geschlechtergerechten Verteilung von Arbeit geleistet werden.

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