Sie befinden sich hier

Inhalt

Arbeitszeitverkürzung macht mehr Muße möglich

Wir leben in einer Zeit ohne Zeit. Stress und Hektik dominieren unser Arbeitsund Alltagsleben. Es breitet sich das Gefühl aus, permanent unter Druck zu stehen, sich keine Atempause gönnen zu dürfen. Diese Zeitnot macht Menschen krank. Für ein gesundes und zufriedenes Leben brauchen wir wieder mehr freie Zeit - Zeit für Partnerin oder Partner, Familie, Freunde, Hobbies, unser bürgerschaftliches Engagement etc. Aber auch Zeit für Muße – das verwertungsfreie Nichtstun. Muße steht für ein unvernutztes Leben, unmittelbares Dasein und nicht entfremdete Existenz. In der Muße ist der Mensch sich selbst genug, ein Lebenswert an sich, ohne Verwertungsdruck.

Kürzere Arbeitszeiten sind für Vollzeitarbeitende eine Voraussetzung für Muße. Muße ist nicht nur Aus-Zeit, sondern ein Zustand, den wir zur Regeneration
dringend benötigen. Sie ist eine Voraussetzung, im Leben gesund, produktiv und kreativ zu bleiben.

Muße ist aber nicht nur Zeit, sondern eine innere Haltung: „Sie ist die Intensität des Augenblicks, .... um sich auf ein Einziges zu konzentrieren: Eigenzeit. Muße ist die Übereinstimmung zwischen mir und dem, worauf es im Leben ankommt“ (Helga Nowotny, in: Die ZEIT, 30.12.2009, Nr. 1).

Für Arbeitslose und Geringbeschäftigte ermöglicht Arbeitszeitverkürzung der Vielbeschäftigten neue Chancen auf mehr bezahlte Arbeit und damit Zufriedenheit. Erst so kann unfreiwilliges „Nichtstun“ aufgehoben und freie Zeit auch für sie in befriedigende Zeiten der Muße umgestaltet werden.

Kontextspalte