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Arbeitszeitverkürzung ist Wunsch der Mehrheit der Vollzeitbeschäftigten

Arbeitszeitverkürzung ist nicht nur gesellschaftlich und beschäftigungspolitisch wünschenswert, vor allem entspricht sie auch dem Wunsch einer Mehrheit der Vollzeitbeschäftigten.

Einer Untersuchung der Universität Flensburg zufolge wollen 54% aller Beschäftigten ihre Arbeitszeit verkürzen (Grözinger u. a., Arbeitszeitwünsche, in WSI-Mitteilungen 2/2008).

Einer Befragung der Arbeitnehmerkammer Bremen zufolge (Arbeitnehmerkammer Bremen 2004), wären unter der Voraussetzung, dass Arbeit für alle geschaffen würde, 67% der Bremer Arbeitnehmer/innen zu einer 30 Stundenwoche ohne Lohnausgleich bereit (von den Jugendlichen und den Fach- und Führungskräften sogar 75%). Als Argument gegen diesen Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung wird häufig darauf hingewiesen, dass umgekehrt ein nicht unerheblicher Teil der Arbeitnehmer/innen ihre Arbeitszeit gerne verlängern würden.

Doch dies steht nicht im Widerspruch zum Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung. Bei der Gruppe, die lieber länger arbeiten möchte, handelt es sich vor allem um diejenigen, die momentan eine sehr niedrige durchschnittliche Arbeitszeit haben, nämlich unfreiwillig Teilzeitbeschäftigte und besonders Minijobber/innen. So trifft sich die gewünschte Arbeitszeit beider Gruppen laut Uni Flensburg bei etwa 34,5 Stunden pro Woche.

Es zeigt sich also, dass eine Arbeitszeitverkürzung in Bezug auf die Wunscharbeitszeit der Beschäftigten eine gute Lösung darstellen würde. Sowohl diejenigen, welche länger und auch diejenigen, welche kürzer arbeiten wollen, könnten durch eine Umverteilung profitieren.

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