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Arbeitszeitverkürzung ist notwendig, weil die Anzahl aller Arbeitsstunden sinkt

Die Anzahl der in der Gesellschaft geleisteten Erwerbsarbeitsstunden – das sogenannte Arbeitsvolumen – sinkt in Deutschland wie in allen hochindustrialisierten Ländern seit Jahrzehnten. Dies ist der Fall, wenn die Arbeitsproduktivität schneller wächst als die Wirtschaftsleistung.

Gleichzeitig ist die Bevölkerung gewachsen und Frauen sowie Ältere sind zunehmend erwerbstätig. Während es im Jahre 1960 „nur“ 26 Millionen Personen im erwerbsfähigen Alter gab, so waren es 2008 bereits 44,5 Millionen.

Diese Entwicklung führt bei gleichbleibenden oder längeren Arbeitszeiten zwangsläufig zu einer steigenden Erwerbslosigkeit. Die „Rente mit 67“ würde diese Entwicklung verschärfen (Schätzungen des IAB gehen von ca. 2 Millionen wegfallenden Arbeitsplätzen bei Erhöhung des Rentenalters auf 67 aus).

Nur mit einer Arbeitszeitverkürzung kann die steigende Erwerbslosigkeit aufgrund eines sinkenden Arbeitsvolumens verhindert werden. Dass wir in den 60er Jahren Vollbeschäftigung hatten, liegt u.a. daran, dass damals die Gewerkschaften mit Hilfe der Kampagne „Samstags gehört Vati mir“ die einschneidende Arbeitszeitverkürzung von der 48-Stundenwoche (Samstag als Regelarbeitszeit) auf die 40-Stundenwoche als Regelarbeitszeit durchgesetzt haben.

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